News aus dem Kanton St. Gallen

Gerne «aus dem Leben gegriffen»

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25.09.2022
Die Kirche soll auch mit der Zeit gehen: Predigten sollen wirklich aus dem Leben gegriffen und dürfen humorvoll sein.

Nadine Weber-Stadler


Alter:
 35
Wohnort: Märwil
Beruf: Frischgebackenes Mami
Kirchliches Engagement: Musikalische Mitwirkung in Gottesdiensten
Mitgliedschaft: Präsidentin Musikgesellschaft Affeltrangen
Hobbys: Klarinette, Natur (Garten, Spaziergänge, Tiere)

 

Was gefällt Ihnen am Vereinsleben besonders?
In unserer Musikgesellschaft ist es speziell, dass ein Hobby generationenübergreifend ausgeübt werden kann. Momentan haben wir Musikantinnen und Musikanten im Alter von 15 bis 75 Jahren, sprich: Enkel neben dem Grossvater.

Was könnte man verbessern in Ihren Vereinen?
Wir könnten die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen. Es sind immer wieder die Gleichen, die den «Karren» ziehen. Was aber mit einer Vielfalt von Hobbys zu tun hat und man sich nicht mehr zu sehr verpflichten will.

Welchen Beitrag können Ihre Vereine für die Gesellschaft leisten?
Wir leisten einen kulturellen Beitrag – zum Beispiel mit dem Neujahrskonzert, der Abendunterhaltung mit Theater, der «Firobigmusig » in den Dörfern, mit «Geburtstagsständli» und noch vielem mehr. Wir nehmen auch an kantonalen Musikwettbewerben teil. Ausserdem ist uns die Pflege der Kameradschaft besonders wichtig – etwa beim Jassen, Wandern oder Skifahren.

Welche Rolle spielt der Glaube in Ihrem Leben? Können Sie dafür ein konkretes Beispiel nennen?
Am meisten erlebe ich den Glauben an Anlässen, wo ich musikalisch mitwirke. Gerne übernehme ich aber auch die christlichen Rituale wie Ostern oder Weihnachten – auch mal mit Gottesdienstbesuch.

Gibt es etwas, was die Kirche von Ihren Vereinen lernen könnte?
Ja – die Spontaneität und das Unbeschwerte. Die Kirche soll auch mit der Zeit gehen: Predigten sollen wirklich aus dem Leben gegriffen und dürfen humorvoll sein. Das habe ich bei unserem Pfarrer unlängst sehr positiv erlebt. Manchmal haben beispielsweise unsere Schlagzeuger das Gefühl, wegen ihrer Instrumente in der Kirche nicht so ganz richtig dazu zu gehören. Es hat mich deshalb an jenem Gottesdienst gefreut, als wir sie in der hintersten Ecke lachen hörten.

 

(Interview: Jana Grütter)

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