News aus dem Kanton St. Gallen

«Das Anliegen ist berechtigt»

min
25.01.2022
Die Tierversuchsverbots-Initiative geht Gaby Zimmermann zu weit. Und doch sieht sie Handlungsbedarf.

«Vor zwölf Jahren verfolgten Forschende der Universität Innsbruck, wie im Schnee vergrabene, betäubte Schweine erstickten und erfroren. Zehn waren bereits tot. Als es bekannt wurde, ging ein Aufschrei durchs Land. Die Forschungsgruppe wollte weitermachen, denn es könne Menschen in Lawinen retten. Doch anhaltende Proteste der Bevölkerung beendeten den wissenschaftlich begründeten und bewilligten Versuch. Sonst wäre er fortgesetzt worden. Der Vorfall liess mich erschrecken und solche Nachrichten sammeln. Wüsste man mehr über diese Ereignisse, gäbe es je nach Versuch Verständnis, aber auch Reaktionen wie beim Schweinetest. Das Verbot der Initiative geht mir zu weit, aber eine hohe Ablehnung soll das Anliegen nicht erledigen. Über eine halbe Million Tierversuche an 365 Tagen finde ich noch viel zu viel, und die belastenden müssen ersetzt werden. Daher befürworte ich mehr Mittel für Alternativen. Zudem müsste besser über konkrete Tierversuche informiert werden, damit sich überhaupt eine Meinung darüber gebildet werden kann, welche Versuche toleriert werden und welche nicht. Erkenntnisse sollten den Umgang mit Tieren verbessern und zum Verzicht auf Gifte, die massenweise Kleinlebewesen und Fische töten, führen. Wo möglich, bevorzuge ich tierversuchsfreie Produkte. Denn wie Albert Schweitzer schon gesagt hat: ‹Das Wenige, das du tun kannst, ist viel – wenn du nur irgendwo Schmerz und Weh und Angst von einem Wesen nimmst.›»

Unsere Empfehlungen

Menschlich und rentabel wirtschaften

Menschlich und rentabel wirtschaften

Unternehmerischer Erfolg mit sozialen Werten strahlt in die Wirtschaft und die Gesellschaft aus: Referierende aus verschiedenen Branchen beleuchteten am sechsten Forum christlicher Führungskräfte die Bedeutung sozialen Unternehmertums – darunter die Theologin Christina Aus der Au.
Mode macht Menschenwürde möglich

Mode macht Menschenwürde möglich

Von einer unfreiwilligen Sexarbeiterin zur selbstbestimmten Näherin: Drei junge Frauen aus dem Thurgau und Süddeutschland ermöglichen einigen Frauen aus Indien ein besseres Leben. Und das mit ihrem Kreuzlinger Modelabel «Dignity Fashion».
Ohne Treue kein Wunder

Ohne Treue kein Wunder

Am 9. November vor 30 Jahren fiel die Berliner Mauer, was kaum einer für möglich gehalten hatte. Thurgauer pflegten schon damals Kontakte in den Osten oder lebten gar dort. Sie erinnern sich.