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Terafik

Terafik

Dieses Debüt der Autorin wird zwar als Roman deklariert, ist aber eigentlich ihre Biografie. Sie beschreibt darin ihre Kindheit in Deutschland mit ihrem iranischen Vater und ihrer deutschen Mutter. Leider verlässt der Vater nach einigen Jahren die Familie und kehrt in den Iran zurück. Dies zu verstehen, hat die junge Autorin fast ihr ganzes Leben lang beschäftigt.

Sehr berührend und eindrucksvoll beschreibt sie ihre Spurensuche, ihre Kindheitserinnerungen, ihre Annäherung an den Vater und vor allem ihre Reise nach Teheran!

Sie fliegt also mit fast 30 Jahren das erste Mal in den Iran, besucht dort ihren Vater, der sie schon mehrmals eingeladen hatte.

In Teheran lernt sie alle Verwandten kennen, wird überall zum Tee eingeladen, wird ausgefragt und neugierig bestaunt. Sie fährt vor allem viel im Auto, von Haus zu Haus, vom Norden in den Süden Teherans. Und der Buchtitel «Terafik» leitet sich ab von «Traffic», was ihre Cousine als Terafik ausspricht.

Ein sehr persönliches Buch, über schwierige Beziehungen, über kulturelle Unterschiede und über eine zarte Vater-Tochter-Beziehung.

Ich habe es sehr gerne gelesen, es hat mir einen Einblick in die iranische Kultur gegeben. Es hat auch zum Nachdenken angeregt über familiäre Beziehungen und über die Selbstverständlichkeit, mit welcher wir sie hinnehmen, denn nicht immer gelingen sie.

Nilufar Karkhiran Khozani, Terafik
2023, Blessing Verlag

Ein Buchtipp der Buchhandlung Wortreich in Glarus, von Christa Pellicciotta