#1: Ein Wichtel zieht bei uns ein …

Ende November 2024 lagen bei uns im Esszimmer plötzlich winzige Werkzeuge und Zementsteine am Boden. An der Wand war mit rot-weissem Klebeband ein Kreuz aufgeklebt. Was das bedeuten sollte, konnten unsere beiden Jungs (4 und 7 Jahre alt) noch nicht erahnen.

Ab dem 1. Dezember war dann eine winzig kleine Tür über der Fussleiste montiert, daneben war sogar ein Briefkasten und darin befand sich ein Zettel mit der Nachricht, dass der Wichtel «Elvin» für die Adventszeit bei uns eingezogen sei. Unsere Jungs waren der Meinung, der Wichtel hätte sicherlich ein grosses Loch aus der Wand gesprengt. Aber auf keinen Fall wollten sie die Türe öffnen um nachzuschauen, denn der Wichtel darf niemals gesehen werden, sonst verliert er seine Zauberkraft.

So war Elvin Nacht für Nacht aktiv, überraschte uns mit kleinen Süssigkeiten und verwandelte rohe Eier in Überraschungseier. Auch Streiche spielen findet er sehr lustig. So hatten wir Scherenschnitte auf der WC-Rolle und der WC-Deckel hatte plötzlich ein Schneemanngesicht. Auch mit Aufgaben hat er uns beschäftigt, so bucken wir Weihnachtsguetzli nach seinen Rezepten, bastelten Laternen und lösten Rätsel.

Aber bereits in den ersten Tagen kam die Frage des Grossen: «Gell Mami, du bisch dä Wichtel?» Eine Antwort hat er nicht abgewartet. Ich glaube, er wollte sie gar nicht hören – der Zauber des Wichtels war ihm zu wichtig. Wenn man in die leuchtenden Kinderaugen schaut, sieht man: Sie glauben ganz fest daran. Der kleine Elvin wird uns auch dieses Jahr wieder besuchen und wir freuen uns, die Adventszeit mit ihm zu verbringen. Denn auch ich bin dem Wichtelzauber verfallen.