News aus dem Kanton St. Gallen

500ste Ess-Box übergeben

von Jürg Andrin Hermann, Diakon in Rapperswil-Jona
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19.12.2023
Die Armut ist auch in Rapperswil-Jona eine Realität. Seit dem Projektstart der Ess-Box vor zwei Jahren wird das Angebot immer mehr genutzt. Bereits ging die 500ste Ess-Box über den Tisch. Und die Nachfrage wird nicht geringer. Im Gegenteil. Diakon Jürg Andrin Hermann berichtet.

«Am Mittwoch, 22. November, konnten wir die 500ste Ess-Box übergeben. Das entspricht 7,5 Tonnen Lebensmitteln seit dem Projektstart vor zwei Jahren. Im Grunde ist es ein trauriger Erfolg. Und dennoch haben wir einen Meilenstein in der Geschichte des Diakonieprojektes unserer Evang.-ref. Kirchgemeinde Rapperswil-Jona erreicht. Von der Ess-Box profitieren in erster Linie Menschen mit Migrationshintergrund und alleinerziehende Personen. Meist bringen wir die Ess-Box zu den Menschen nach Hause, teils aus gesundheitlichen Gründen, teils weil sie nicht mobil sind. Wir sind aber froh um jede Ess-Box, die abgeholt werden kann. Zunehmend spüren auch hier ansässige Menschen die Armut im Nacken. Das Leben ist teuer, und es verteuert sich immer mehr. Daran ändert auch der Black Friday nichts. Das Gegenteil ist der Fall!

Diakon Jürg Andrin Hermann beim Befüllen einer Ess-Box. Foto: zvg


Was können wir tun?

Wir können einander helfen. Wir können miteinander teilen. Wir können füreinander da sein. Dafür dürfen wir weder die Augen noch die Ohren verschliessen. Die Armut ist auch eine Realität im reichen Rapperswil-Jona. Mit der Ess-Box engagieren wir uns tatkräftig und äusserst konkret für alle von Armut betroffenen Menschen in Rapperswil-Jona, nach dem Motto ‹von uns – für sie›. 

Mit vorkonfirmanden

Am besagten Mittwoch, als die 500ste Ess-Box weitergegeben wurde, fand wieder ein Pfefferstern-Modul zusammen mit fünf Vorkonfirmandinnen und Vorkonfirmanden statt. Zusammen haben wir den Ess-Box-Ablauf, das Einkaufen und Abpacken von Lebensmitteltaschen erlebt und uns natürlich über die Armut unterhalten und uns gefragt: ‹Wie zeigt sich die Armut?› oder ‹Wann ist man arm?› und ‹Warum soll sich die Kirche für diese Menschen engagieren?› Es ist wichtig, dass bereits junge Menschen für diese Thematik der Armut sensibilisiert werden, denn es ist keine Selbstverständlichkeit, dass tagtäglich der Kühlschrank gefüllt ist.»

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