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Leben & Glauben

Ostschweizer Kirchgemeinden ermutigen sich gegenseitig

Austauschen und Aufbrechen

18.02.2020
Im Netzwerk Aufbruch Ost treffen sich Kirchgemeinden der Ostschweiz regelmässig zum Austausch und lernen voneinander. Doch die Umsetzung ist schwierig.

«Es gibt uns Mut, zu hören, was an anderen Orten funktioniert», schwärmt Enzo Fuschini. Der Präsident der Kirchgemeinde Unteres Toggenburg ist schon seit Beginn beim Netzwerk Aufbruch Ost dabei. «Gute Ideen sind bei uns immer gefragt, und diese erhalten wir im Austausch mit unseren Nachbargemeinden.» Fuschini nennt ein Beispiel: In Lütisburg fehlen Räumlichkeiten in unmittelbarer Nähe der Kirche. Die Idee: Im Zuge eines Anbaus Kirchenbänke entfernen und durch eine flexible Bestuhlung ersetzen. Diese Diskussion sei nicht einfach. Da sei er froh, von anderen Kirchgemeinden zu lernen, die vor der gleichen Frage gestanden seien.

Begeisterung teilen

Entstanden ist das Netzwerk aus der Partnerschaft der Kirchgemeinde Rapperswil-Jona mit einer Kirche in Kapstadt. Zudem verbrachten Kirchenmitarbeiter ihren Studienurlaub im Ausland. «Inspiriert durch ihre Begegnungen, sind sie dann in ihre Gemeinden zurückgekehrt», erzählt Pascal Bazzell von der Arbeitsstelle Weltweite Kirche.

«Es hilft ungemein, über den eigenen Gartenzaun hinauszublicken.»

Auf die Begeisterung sei dort aber oft die Ernüchterung gefolgt, da das Umfeld die Begeisterung nicht mitgetragen habe. «Wir möchten diese Leute vernetzen, damit ihr Engagement mehr Wirkung zeigt», erklärt der zuständige Kirchenrat Heinz Fäh. Deshalb würden zu Treffen des Netzwerkes immer ganze Teams pro Gemeinde eingeladen, quer durch alle Funktionen: Sozialdiakone, Kirchenvorsteher, Kirchenmusiker, Pfarrer. Fuschini bestätigt: «Die Umsetzung wird so nachhaltiger.»

Impulse aus Südafrika

Auslandaufenthalte stehen heute weniger im Vordergrund. Dafür stellen Referenten kirchliche Trends aus anderen Ländern vor. Ein Beispiel ist das «Bibel-Teilen», eine Methode, um gemeinsam die Bibel zu lesen und sich darüber auszutauschen. Entwickelt wurde sie in der katholischen Kirche Südafrikas. Manche Gemeinden haben diese Anregung aufgenommen und zu Beginn einer Kivo-Sitzung ein Bibel-Teilen durchgeführt.

Loses Netzwerk

Zweimal jährlich treffen sich Vertreter der Kirchgemeinden im Rahmen von Netzwerk Aufbruch Ost. Rund sieben Kirchgemeinden aus dem Kanton St. Gallen nehmen jeweils an den Treffen teil. Dazu kommen Kirchgemeinden aus dem Kanton Thurgau, manchmal auch aus Appenzell und Glarus. Eine feste Mitgliedschaft gibt es nicht. Getragen wird das Netzwerk von der St. Galler und der Thurgauer Kantonalkirche.

Umsetzung schwierig

Susanne Schiesser, Präsidentin der Thurgauer Kirchgemeinde Stettfurt, war schon zweimal am Treffen dabei. «Die Gedankenanstösse waren sehr anregend», erzählt sie, «manche konnten wir in unserer Kirchgemeinde gleich umsetzen.» Neue Projekte seien daraus aber noch nicht entstanden. «Dazu fehlte uns bis jetzt die Zeit.» Fehlende Zeit sei auch der Grund gewesen, weshalb sie zum zweiten Treffen alleine hingegangen sei. «Wer ehrenamtlich in der Kirche engagiert und anderorts angestellt ist, kann unter der Woche nicht einfach einen Nachmittag freinehmen.»

Die Kirchgemeinde Unteres Toggenburg hat bereits versucht, Projekte umzusetzen. Sie schrieb einen Workshop zum Bibel-Teilen aus. Leider fand er mangels Interesse nicht statt. Er wünsche sich vom Netzwerk noch mehr Hilfe, bemerkt Enzo Fuschini, «wie wir die guten Impulse umsetzen und den Menschen schmackhaft machen können».

Text: Stefan Degen | Foto: Markus Ramm

 

Tagung in Ittingen

Die nächste Tagung des Netzwerks Aufbruch Ost findet am 8. und 9. März 2020 in Ittingen statt. Spontananmeldungen sind noch möglich, nach Absprache mit Thomas Bachofner von der evangelischen Kirche Thurgau.

www.aufbruch-ost.ch


Von roundabout SG-APP (Rahel Schwarz) erfasst am 14.09 2018 11:50

Danke!

Vielen Dank für die Veröffentlichung des Artikels. Wir freuen uns über jedes interessierte Mädchen, über neue Partnerorganisationen oder Workshop-Anfragen. Freundliche Grüsse Rahel Schwarz kantonale Leiterin roundabout SG-APP

Von Anja Knöpfli erfasst am 20.11 2021 20:59

Taufbestätigung

Die Kantonalkirche ist Teil der Evangelisch-Reformierten Kirche Schweiz (Abgekürzt EKS). Diese empfiehlt allen Kantonalkirchen die Taufbestätigung oder Taufferinnerung zu feiern (Kap. 4.4 in der eigenen EKS Broschüre Tsufe in evangelischer Perspektive). Es ist eine Amtshandlung sogar in der Evangelischen Landeskirche Thurgau. https://eks.marc.beta.cubetech.ch/wp-content/uploads/2019/11/biblische_aspekte_taufe_de.pdf Leider wurde mir aber die Taufbestätigung schon verweigert n der Kantonalkirche St.Gallen von einem Pfarrer dieser, da ich Bisexuell bin und es wurde kein Stellvertreter organisiert! Leider hast du anders als im Thurgau kein Recht darauf, da es nicht in der Kirchenordnung von St.Gallen vorkommt! Wer Taufbestätigung auch kennt ist die überregionale Metal Church!

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