Kubly-Kirche neu mit Anbau
Die Kirchgemeinde Mittleres Toggenburg umfasst die ehemaligen Kirchgemeinden Krinau, Lichtensteig und Wattwil. Bereits 2017 nahm die Kirchenvorsteherschaft WĂĽnsche von Kirchgemeindemitgliedern auf, die RaumbedĂĽrfnisse zu klären und besser abzudecken. Gleichzeitig wurde entschieden, den Standort Wattwil zu stärken.Â
Verkleinern oder Anbauen
Ein erster Vorschlag des Architekten sah eine Verkleinerung des Kirchenraums vor, indem bis zur Höhe der seitlichen Emporen Räume geschaffen wĂĽrden. Das Grundkonzept gefiel, nicht aber diese seitlichen Räume auf der Höhe der Emporen, sodass die Kirchenvorsteherschaft mit Architekt Florian Schällibaum, Wattwil, einen neuen Umbauplan ausarbeitete. Nun liegt die Idee eines zweistöckigen Anbaus im Nordosten – im Geviert von Kirchenrainstrasse, Turm, Schiff und Friedhof – vor. Laut Arbeitsgruppe fĂĽr Raumverbesserung und Kirchenvorsteherschaft hat die zweite Variante den Vorteil, dass die Empore weitgehend unverändert bleiben und im Sanierungskonzept die architektonische Handschrift des Kublybaus ĂĽbernommen werden kann. Auch bei der kantonalen Denkmalpflege wird die ĂĽberarbeitete Variante und damit die Konzeptvereinfachung begrĂĽsst. Mit dem Anbau könnten Räume fĂĽr Sitzungen, Religionsunterricht und kircheninterne Anlässe angeboten werden. Im Obergeschoss entstĂĽnden BĂĽros.Â
Kredit von 300'000 Franken
Um die Idee weiter auszugestalten, ist ein Projektierungskredit von Fr. 300 000.– nötig. Dieser wird an der ausserordentlichen Kirchgemeindeversammlung vom 24. November beantragt. Vorab wurde das vorliegende Konzept Ende Oktober vorgestellt.Â
Die reformierte Kirche Wattwils wird 897 erstmals erwähnt, galt als Mutterkirche des Tals und wurde von 1593 bis 1967 als Simultankirche genutzt. 1844 bis 1848 wurde sie nach Plänen des Architekten Felix Wilhelm Kubly (* 1802 in Altstätten, †1872 in St. Gallen) neu gebaut. Der spätklassizistische Bau verbindet den reformierten Typus der Querkirche mit einem rechteckigen katholischen Chor an der östlichen Längsseite. Der Turm ist am Chor angebaut. Das Innere der Kirche wurde 1969 mit dem Auszug der Katholiken modernisiert, der Chor zugemauert, Räume unter den Emporen abgetrennt und Altäre und Kanzel entfernt.Â
Zu Kublys Hauptwerken gehören unter anderen das kantonale Zeughaus St. Gallen, die ref. Kirche Heiden, die Kantonsschule St. Gallen, das Kurhaus Tarasp-Schuls und die Kirche Wattwil.
Kubly-Kirche neu mit Anbau