News aus dem Kanton St. Gallen
Wintersession

Synode will Stellen prüfen

von Stefan Degen
min
08.12.2025
Der Kirchenrat soll bei knappen Mitteln Prioritäten setzen. Dieser Wunsch wurde an der Wintersynode der St.  Galler Kirche mehrfach geäussert.

Die Synode, das Parlament der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen, behandelte an ihrer Sitzung vom 8. Dezember das Budget des Jahres 2026. Es wurde ohne Änderungsanträge gutgeheissen. Mehr Diskussionen gab es zur mittelfristigen Finanzplanung. «Gehen wir einfach mit dem Budget nach oben, bis es nicht mehr geht?», fragte der Synodale Daniel Lätsch aus Rapperswil-Jona. Der Ausblick mache ihm Sorgen.

Heiner Graf, als Kirchenrat zuständig für die Finanzen, verwies auf die Ecoplan-Studie. Diese entwirft Prognosen über die Entwicklung der landeskirchlichen Finanzen im Zeitraum von 2020 bis 2045. «Bis jetzt sehen wir einen weniger starken Rückgang der Steuergelder als prognostiziert», stellte Graf fest. Die Mitgliederzahl nehme zwar ab, der Steuerertrag pro Mitglied sei aber gestiegen sei. Er sehe keinen triftigen Grund, die Aktivitäten empfindlich einzuschränken, so Graf. Der Kirchenrat spiele dennoch Szenarien durch für den Fall eines deutlich Rückgangs der finanziellen Mittel.

Planung statt Rasenmäher

Elimar Frank, Synodaler aus Rapperswil-Jona, regte an, vorausschauend zu planen, inhaltliche Schwerpunkte zu setzen und eine Verzichtsplanung zu machen. Das brauche aber einen grösseren zeitlichen Vorlauf, als wenn man kurzfristig «mit der Rasenmähermethode» über alle Bereiche hinweg prozentual Ausgaben kürze. «Das braucht ein aktives, inhaltliche Mitdenken der Synode.»

Postulat verlangt Bericht

In dieselbe Stossrichtung ging ein Postulat von Thierry Turnheer (Wil). Der Synodale forderte den Kirchenrat auf, «einen Bericht zu erstatten, in welchem der gesamte Bestand der kantonalkirchlichen Stellen geprüft und bewertet wird.» Zudem verlangte er nach einer Gesamtstrategie für die kantonalkirchlichen Arbeitsstellen für die nächsten zehn Jahre. Kirchenratspräsident Martin Schmidt begrüsste das Postulat und verwies auf den parallel laufenden Verfassungsprozess. Die Synode hiess das Postulat von Thierry Turnheer mit 120 Ja-Stimmen gegen 19 Nein-Stimmen gut. Bis in einem Jahr muss der Kirchenrat den Bericht vorlegen.

Neues Synodereglement 

Weiter befassten sich die Synodalen in erster Lesung mit dem Reglementes für den Dienst der Religionslehrpersonen. In zweiter Lesung verabschiedeten sie die Revision des Geschäftsreglements der Synode. Beides sorgte kaum für Kontroversen.

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