News aus dem Kanton St. Gallen

Gedruckte Bibeln im Mittelalter – ein florierendes Geschäftsmodell

1452-1454 – Gutenberg imitierte mit der Erfindung des Setzkastens eine der schönsten Bibelhandschriften – aber er machte Konkurs. Andere vollendeten das Werk, das bei Klöstern Abnahme fand. Dann kam das «Start-up-Unternehmen» von Anton Koberger, der nichts neues erfand, aber die neue Technik mit der deutschen Übersetzung der Bibel und vorhandenen Bildstöcken kommerziell umsetzte. Gegen 1500 illustrierte Bibeln wurden produziert und verkauft, jetzt vor allem für reiche Bürger. Die Vadiana, die Bibliothek der reformierten Stadtrepublik, hat drei Exemplare davon. Rudolf Gamper, ehemaliger Leiter der Bibliothek, vergleicht verschiedene illustrierte Bibelausgaben aus dem deutschen Raum bis zur Zürcher Bibel von 1531.
Der Vortrag wurde von Andreas Schwendener gefilmt.