Kirchenrat unterstützt Zwingli-Zentrum
Der Zürcher Reformator Huldrych Zwingli wurde in Wildhaus geboren. Sein aus dem 15. Jahrhundert stammendes Geburtshaus im Ortsteil Lisighaus steht heute noch und ist eines der ältesten erhaltenen Bauernhäuser des Landes. Obwohl auf Anfrage Führungen stattfinden, wird es bis anhin nicht gross beworben. Das soll sich nun ändern: Eine Gruppe um den Komponisten und Dirigenten Peter Roth, den ehemaligen Grossmünsterpfarrer Christoph Sigrist, den Wildhauser Gemeindepräsidenten Thomas Diezig und die beiden Kirchenräte Heiner Graf und Martin Schmidt plant unter dem Titel «Resonanzvision Zwingli» ein Begegnungszentrum, welches von Toggenburg Tourismus und dem Bund unterstützt wird.
Kein Geld von der Kirche
An seiner Sitzung vom 17. März befasste sich der St. Galler Kirchenrat mit dem Vorhaben – das Zwingli-Geburtshaus ist im Besitz der St. Galler Kantonalkirche. Er unterstütze das Projekt, schreibt der Kirchenrat in einer Mitteilung, und wolle es «ideell aktiv» fördern. Nachdem der Kirchenrat früher bereits einmal 10 000 Franken als Anschub für das Projekt gesprochen hatte, fliesst für den Bau des Begegnungszentrums nun kein Geld von der Kirche. Die Baukosten – gerechnet wird mit rund 30 Millionen Franken – sollen durch private Sponsoren getragen werden.
Reformation und Musik
Für das geplante Zwingli-Begegnungszentrum soll das Geburtshaus des Reformators etwas verschoben und ins Zentrum integriert werden. Der Neubau werde «von einem weltberühmten Architekten» entworfen, heisst es in einem Prospekt des Vorhabens – über den Namen des Architekten halten sich die Verantwortlichen allerdings bedeckt. Das Begegnungszentrum soll über vier Räume verfügen, die je einem reformatorischen Prinzip gewidmet sind: «sola gratia» (allein durch die Gnade), «solus christus» (allein Christus), «sola scriptura» (allein durch die Schrift) und «sola fide» (allein durch Glauben). Diese vier Prinzipien sollen mit den musikalischen «Schwingungen» Melodik, Harmonik, Dynamik und Rhythmik verbunden werden. Das Zwingli-Begegnungszentrum soll laut Prospekt öffentlich zugänglich sein und auch ein Café und einen Shop von Toggenburg Tourismus enthalten.
Kirchenrat unterstützt Zwingli-Zentrum