Grenzgänge
Religion und die Alpen.
Warum kam mir anfangs beim Lesen von Wilfried Meichtrys Buch «Nach oben sinken» Bullerbü in den Sinn? Es muss an den Geschichten liegen, die die Grossmutter des noch kindlichen Ich-Erzählers ihm und allen, die sie hören wollten, zum Besten gab. Geschichten aus dem Fundus des Dorflebens, gewürzt mit den Zutaten der Fantasie.
Ebensolche weist auch der Ich-Erzähler auf, den wir durch seine leidvolle, aber spannende Schulzeit bis zum Beginn des Erwachsenenalters in einem kleinen Walliser Dorf an der Sprachgrenze begleiten. Eine enge, katholisch geprägte Gemeinschaft, in der viel geschwiegen und noch mehr verschwiegen wird. Meichtry ist ein hervorragender Erzähler. Vieles, was berichtet wird, kommt einem aus vergangenen Tagen bekannt vor. Auch das unheilvolle Wirken von Kirche und unreflektiertem Glauben. Etwas Geheimnisvolles haftet der Erzählung an. Die Wendung zum «Guten» hat – und da kommt wieder die Anfangsbemerkung ins Spiel – viel mit einer Frage zu tun, die uns aus Kindertagen vertraut vorkommt: Grossmutter, warum…? Denn die eigentliche Hauptfigur dieser Erzählung scheint mir nicht der omnipräsente Ich-Erzähler, sondern die Grossmutter. Und: Das Buch ist gleichermassen eine Ode an das Lesen.
Wilfried Meichtry, Nach oben sinken
2023, Verlag Nagel & Kimche
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