Hilfe, wie bete ich mit meinem Kind?
Unsere Kolumne zu alltäglichen Lebensfragen. Haben Sie Fragen? Schreiben Sie Ihr Anliegen an die Redaktion, wir werden es gerne weiterleiten. kirchenbote@ref-sg.ch

Lieber Herr B.
Erfahrungsgemäss haben Kinder einen unkomplizierten Zugang zum Beten. Ihre Gebete offenbaren Themen, die sie beschäftigen, etwa das kranke Meerschweinchen oder den Jungen im Kindergarten, der ständig die Spielsachen wegnimmt. Gebete sind Rituale, die am besten gelingen, wenn sie in den Tagesablauf eingebunden sind (z.B. Morgen-, Abend- oder Tischgebet). Eine gute Atmosphäre und konkrete Handlungen helfen Kindern, zur Ruhe zu kommen. Fast alle Familien haben zu Hause eine bequeme Sitzecke, wo gekuschelt wird und Bilderbücher erzählt werden. Warum nicht diesen Platz auch als Gebetsecke nutzen?
Verschiedene Gegenstände helfen beim Beten: Dank und Bitten kann man auf Kärtchen oder einem Gebetswürfel notieren. Eine Kerze schafft Atmosphäre. Bei Fürbitten für andere Menschen helfen Fotos von Freunden, den Horizont öffnet man mit einer Weltkarte. Es lohnt sich, die Kinder in den Gestaltungsprozess miteinzubeziehen.
Es gibt eine Vielfalt an kreativen Gebetsformen (z.B. unter kirche-kunterbunt.de und farbenspiel.family). Das Gummibärchen-Gebet ist genussvoll und darum bei Kindern beliebt. Dabei zieht jede Person aus einem Sack blind ein Gummibärchen. Jede Farbe hat eine Bedeutung: Rot steht für ein Dankgebet, Orange für eine Bitte für sich selbst und Gelb für ein Gebet für jemand anderen. Bei einem grünen Gummibärchen bittet man für die Welt und bei einem weissen für die eigene Familie. Und ja: Nach dem Gebet darf man das Gummibärchen essen.
Bei aller Kreativität sollen Kinder aber wissen, dass Gott auch ein einfaches Gebet, fern von Gebetsecke und ohne jegliche Hilfsmittel, hört. Denn beten ist reden mit Gott. Egal wo, egal wie.
Hilfe, wie bete ich mit meinem Kind?