Von Bach bis Judas Priest

Imelda Natter, Organistin, St. Gallen: Begräbnis und Offenbarung

Dass Musik anlässlich eines Begräbnisses so schön sein kann? Vielleicht stimmt es tatsächlich, dass mit dem Tod das Paradies auf den Menschen wartet.

Johann Sebastian Bach: Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit

Unter widrigsten Umständen geschrieben, fasst dieses kammermusikalische Werk Zitate aus der Offenbarung des Johannes (10,1-7) in musikalische Sprache. Die Musik schenkt den Zuhörenden ein tief berührendes, geprüftes Zeugnis von gelebtem Glauben bzw. einer Ahnung vom Geheimnis Gottes.

Oliver Messiaen: Quatuor pour la fin du temps

Samuel Hug, Pfarrer der Metalchurch, Kirchberg BE: Eine Band, die abliefert

Wie kaum eine andere christliche Metalband verstehen es Theocracy aus den USA, tiefschürfende Themen mit kreativen biblischen Bezügen in kunstvoll gedichteten Liedtexten zu verarbeiten. Zusätzlich weiss die Band mit ihren komplexen Song-Arrangements und Exzellenz auf ihren Instrumenten auch die säkularen Musikkritiker zu überzeugen.

Theocracy: Mosaic

Nur schon wegen ihres Namens waren Judas Priest in den 80ern für viele Christenmenschen ein Inbegriff von Antikirchlichkeit. Doch der Eindruck täuscht. Sänger Rob Halford versteht sich seit langem selbst als Christ. Und das spiegelt sich für geübte Augen und Ohren am einen oder anderen Ort auch in den Songtexten. Und es ist unglaublich beeindruckend, wie frisch die Band noch im höheren Pensionsalter musikalisch abliefert!

Judas Priest: Invincible Shield

Heidi Preisig, Kirchenmusikerin, Neu St. Johann: Chorlied mit Tüpfelchen auf dem i

Mein Lieblingschoral (Reformiertes Gesangbuch Nr. 605) stammt aus England und wurde 1874 komponiert. Die schöne Melodieführung und die deutsche Übersetzung von Gerhard Valentin machen für mich das Lied zu einem wunderbaren Abendgebet.

Clement C. Scholefield: Der Tag mein Gott ist nun vergangen

Mein zweiter Hörtipp stammt ebenfalls aus England und ist eine schlichte, aber stimmungsvolle Vertonung vom Psalm 23. Und das Tüpfelchen auf dem i: Das Chorlied ist auch für Laienchöre total geeignet!

Colin Mawby: The Lord is my Shepherd

Christof Schlegel, Bassist, Hinterforst: wuchtige Rockelemente und raffinierte Harmonien

Das Arrangement dieses traditionellen Gospelsongs von Jim McNeely bietet musikalisch einige Abenteuer. Die Hessische Rundfunk-Bigband zelebriert mit dem amerikanischen Jazzpianisten Cory Henry wuchtige Rock-
elemente, raffinierte Harmonien und traditionelle Bläserlinien.

hr-Bigband: Just A Closer Walk With Thee

Der Jazz-Saxofonist Wolfgang Puschnig begeistert mich immer wieder aufs Neue. So bin ich auf diese Liveaufnahme des Kärntner Lieds (Deutsch: «Über die Stufen, hinauf zum Beten») gestossen.

Wolfgang Puschnig: Iba die Stapflan, aufe zan Bet’n

Irene Stäheli, Kirchenmusikerin, Grabs: Ruhe mitten im Getöse der Welt

Mitten im Getöse der Welt Ruhe finden, trotz all der Schreckensnachrichten. Ängste loslassen, aufatmen – im Wissen: Jesus ist das Zentrum, der Anfang und das Ende. In ihm bin ich geborgen und nichts und niemand kann mich aus Seiner Hand reissen.

Martin Pepper: Auge im Sturm

Der Titel sagt es schon: Du bist die Kraft, die mir oft fehlt. Wie gut, dass Jesus mir alles geben will, was ich brauche.

Tommee Profitt: You Are My All In All 

Andreas Hausammann, Leiter EKMS St. Gallen: groovige Kirchenchöre singen füreinander

The Choir Room – eine neue, aufregende Chorbewegung aus Nashville mit dem Anliegen, die Kultur der groovigen Kirchenchöre wieder zu beleben. Dabei kehrt die Gospelmusik bewusst zurück zum Singen füreinander statt für ein Konzertpublikum. Der Laien-Chor steht im Kreis, von der Mitte aus geleitet vom Gründer Dwan Hill, und dann geht gemeinschaftlich und zu Gottes Ehre die Post ab. Programmatischer Hit: «Let’s Have Church!»

The Choir Room: Let’s Have Church!